Summa Summarum 14.12.2021
Künstliche Intelligenz vs. persönliche Beratung
Guten Tag liebe Leser,
Online-Vermögensverwaltung erlebt in Deutschland seit einigen Jahren einen rasanten Aufschwung. Die neue, mit Smartphone und Tablets aufgewachsene Kundengeneration, auch bekannt als „Generation Y“, ist viel mehr mit der elektronischen Kommunikation verbunden. Das erklärt die zunehmende Nachfrage nach digitalen Angeboten durch Digital Natives. Im Zuge des Wandels vom persönlich-individuellen Kundenerlebnis hin zu dem Wunsch standardisierter und digitalisierter Prozesse gewinnt „Robo-Advice“ zunehmend an Bedeutung.
Wie funktioniert ein Robo-Advisor?
Robo-Advisors bieten eine digital gestützte Anlageberatung, die auf Algorithmen und mathematische Modelle, nach denen sie Geld möglichst automatisiert anlegen, setzt. Der Kunde beantwortet einen Fragenkatalog, der Robo-Advisor wertet diese Daten aus und schlägt dem Kunden eine Anlagestrategie vor. Der Robo-Advisor übermittelt diese Daten an die Partnerbank, welche ein entsprechendes Depot für den Kunden eröffnet.
Wer jetzt aber glaubt, dass dies allein zu besseren Anlageergebnissen führen wird, kann enttäuscht werden.
Was unterscheidet Robo-Advisors vom Finanzberater?
Der Beratungsprozess eines Robo-Advisors erfolgt ausschließlich digital. Ein „einfacher“ Zugang zur Inanspruchnahme der Dienstleistung z.B. via App ist charakteristisch. Der Kunde kann den Beratungsprozess zeitlich und räumlich unabhängig starten.
Aber: Kein Internet oder keine Serververbindung = keine Dienstleistung und keine Verfügbarkeit!
Die Beratungsprozesse des Robo-Advisors sind standardisiert und folgen einem festgelegten Muster.
Aber: Robo-Advisors sind auf vordefinierte Angaben innerhalb des Fragenkatalogs (s.o.) programmiert und berücksichtigen keine individuellen Präferenzen oder scheitern an aussergewöhnlichen Situationen, die innerhalb des Beratungsprozesses auftreten können. Auch Verständnisprobleme auf Seiten des Kunden können nicht gelöst werden. Diese Szenarien können dazu führen, dass Anleger mit ungleichen Investment-Absichten dennoch das gleiche und somit eventuell unpassende Musterportfolio vorgeschlagen bekommen bzw. der Beratungsprozess abgebrochen werden muss.
Fazit
Robo-Advisors sind unbestritten modern, die Bedienung innovativ und digital, werden aber in puncto Erfolg sehr stark überschätzt. Das seitwärts verlaufende Interesse bei Google Trends und im Google Keyword Planer zeigt, dass sie noch lange nicht eine umfassende, individuelle Beratung durch einen Finanzprofi ersetzen können.
Wir scheuen nicht den direkten Vergleich!
(Quellen: tagesgeldvergleich.net, ccecosystems.news)
Eine stimmungsvolle Adventswoche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
(Quelle: Goldman Sachs)
Europa
- Nord Stream 2: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bekräftigte, dass die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 gegenwärtig nicht in Betrieb genommen werden könne. TS – 13.12.21
- CSL bestätigte, dass sich das Unternehmen zurzeit in Gesprächen über den Kauf des Schweizer Arzneimittelherstellers Vifor Pharma i.H.v. AUD10Mrd befindet. RTRS – 13.12.21
- UniCredit plant, die Präsenz im Inland auszubauen und denkt über Kooperationen in Italien und im Ausland nach, teilte der CEO der Bank mit. Interesse an Generali und dessen Top-Aktionär Mediobanca bestehe allerdings nicht. RTRS – 13.12.21
Nordamerika
- Microsoft wird eines „Reuters“-Artikels zufolge voraussichtlich eine Genehmigung der EU-Kartellbehörde für die $16Mrd Übernahme on Nuance Communications erhalten. RTRS – 10.12.21
- Lockheed Martin: Die finnische Regierung plant, 64 Kampfjets von Lockheed Martin im Wert von $9,4Mrd zu bestellen. RTRS – 10.12.21
- Moderna: Die ersten Ergebnisse zu Modernas mRNA-Grippeimpfstoff zeigen einen ähnlichen Schutz wie bereits erhältliche Impfstoffe auf dem Markt. RTRS – 10.12.21
Asien/EM
- Russland/Ukraine: Die G7-Staaten drängen Russland zur Deeskalation der Ukraine-Krise und drohen im Fall eines Angriffs mit massiven Konsequenzen. „Jede Art der Gewaltanwendung zur Änderung von Grenzen ist nach internationalem Recht strikt verboten“, heißt es in der Abschlusserklärung der G7-Außenminister in Liverpool. Russland sollte keinen Zweifel daran habe, dass eine militärische Aggression gegen die Ukraine massive Konsequenzen hätte, warnten die G7-Staaten, zu denen die USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Japan gehören. RTRS – 12.12.21
- Russland/USA: Der russische Präsident Wladimir Putin wünscht sich ein persönliches Treffen mit US-Präsident Joe Biden. Dies habe er Biden beim gemeinsamen Video-Gipfel gesagt, teilte Putins Sprecher Dmitri Peskow mit. Es sei zu früh, einen Termin zu nennen. Putin habe keinen besonderen Anlass für Optimismus. Der Grund seien sehr schwere konzeptionelle Differenzen. RTRS – 12.12.21
- China/Virus: Mehr als ein Duzend chinesische Unternehmen stellen laut einer Börseneinreichung wegen eines Virus-Ausbruchs in der Region Zhejiang die Produktion ein. Zu den ortsansässigen Unternehmen zählen Ningbo Homelink Eco-Itech, Zhongxin Fluoride Materials, Jingsheng Mechanical & Electrical und Fenglong. RTRS – 13.12.21