Summa Summarum 07.02.2022
Schon lange nichts mehr zur BER oder Stuttgart21 gehört?
Guten Tag liebe Leser,
neue Zahlen sagen, er wird wieder teurer.
Die Kosten des Prestigeprojekts sollen Regierungskreisen zufolge auf 9,2 Milliarden Euro steigen. Zuletzt hatte die Bahn die Kosten auf 8,2 Milliarden Euro taxiert. Nicht in Gefahr sei den Plänen zufolge der Starttermin. Im Dezember 2025 soll der Bahnhof in Betrieb gehen.
Das Vorhaben gilt schon seit Jahren als Negativbeispiel für Großprojekte in Deutschland. Gegen den Bau gab es heftige Proteste, die Kosten liefen immer wieder aus dem Ruder. Die Vision eines unterirdischen Bahnhofs für Stuttgart, zur Beschleunigung innerdeutscher und europäischer Verbindungen, sollte ursprünglich 4,8 Milliarden kosten – D-Mark wohlgemerkt. Fertigstellung: spätestens 2010. Für die erneuten drastischen Kostensteigerungen seien die massiv steigenden Baupreise verantwortlich.
Der Deutschen Bahn dort ein Finanzloch, denn inzwischen wollen die Projektpartner sich nicht mehr an den Mehrkosten beteiligen. So will Baden-Württemberg nur die im Finanzierungsvertrag vereinbarten 930 Millionen Euro zahlen, auch der Bund lehnt die Übernahme weiterer Kosten ab. Die Bahn hat deshalb schon 2016 Klage vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht. Eine Entscheidung steht noch immer aus.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Europäische Zentralbank korrigiert Inflationsprognose für 2022 kräftig nach oben
Experten der EZB-Geldpolitik haben ihre Inflationserwartungen für die Euro-Zone in diesem Jahr deutlich nach oben korrigiert. Sie gehen jetzt von einem Anstieg der Verbraucherpreise von 3,0 Prozent aus, wie die Europäische Zentralbank mitteilte. Im Herbst hatten sie noch einen Wert von 1,9 Prozent veranschlagt.
Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation als optimales Niveau für die Wirtschaft an. Doch angesichts zuletzt hochschießender Energiepreise ist die Teuerung im Euro-Raum im Januar mit 5,1 Prozent deutlich über die Zielmarke hinausgeschossen. Für das Jahr 2023 rechnen die Experten jetzt mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent. Im Herbst hatten sie 1,7 Prozent erwartet. Für 2024 gehen die von der EZB befragten Volkswirte von einer Teuerungsrate von 1,9 Prozent aus.
Längerfristig sagen sie bei der EZB bei der Inflation eine Punktlandung auf der Zielmarke von 2,0 Prozent voraus, statt wie bisher veranschlagte 1,9 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird der EZB zufolge in der Euro-Zone im Jahr 2022 um 4,2 Prozent wachsen (2023 2,7 Prozent, 2024 1,7 Prozent).
(Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte:
(Quelle: Goldman Sachs)
Europa
- Deutschland / Ukraine-Krise: Kanzler Scholz betonte vor seinem Besuch im Weißen Haus die deutsche Bereitschaft zu deutlichen Sanktionen gegen Russland in der Ukraine-Krise. Man sei bereit, notfalls „alle nötigen Schritte“ zu gehen. RTRS – 06.02.22
- Die Credit Suisse wird am Montag vor einem Schweizer Gericht angeklagt, einer mutmaßlichen bulgarischen Kokainhandelsbande erlaubt zu haben, Millionen von Euro zu waschen. RTRS – 07.02.22
- Monte dei Paschi di Siena könnte bereits am Montag einen neuen Vorstandsvorsitzenden ernennen, nachdem der Nominierungsausschuss der staatlichen Bank den ehemaligen Leiter der polnischen Bank Pekao für den Job vorgeschlagen hatte. RTRS – 05.02.22
Nordamerika
- Die US-Regierung fordert konkretere Maßnahmen von China zur Einhaltung des Phase-1-Handelsabkommens. RTRS – 07.02.22
- Amazon, Nike & Peloton: Amazon und Nike erwägen laut Medienberichten ein Angebot zur Übernahme von Peloton. Pelotons Aktie handelte daraufhin nachbörslich 26% fester. Zudem verklagt Nike StockX. Das Unternehmen habe Markenrechte mit dem Verkauf von NFTs, die das Nike-Logo beinhalten, verletzt. HB – 05.02.22 / HB – 04.02.22
- Apple: Eines „Bloomberg“-Artikels zufolge plant Apple Anfang März ein neues iPad- und iPhone-SE-Modell vorzustellen. Das neue iPhone soll 5G-fähig sein sowie über eine verbesserte Kamera und einen schnelleren Prozessor verfügen. Zudem hat ein US-Berufungsgericht entschieden, dass die Patentstrafe gegen Apple von $1,1Mrd zu hoch angesetzt war. Apple wurde von Caltech die Verletzung von WLAN-Technologie-Patenten vorgeworfen. RTRS – 04.02.22 / HB – 04.02.22
Asien/EM
- Russland/Ukraine: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht vor seinem Antrittsbesuch bei US-Präsident Joe Biden wichtige Fortschritte bei der Lösung der Ukraine-Krise. Man sehe eine „wachsende Verbesserung der Situation“, sagte Scholz der ARD am Sonntag vor seinem Abflug nach Washington. Selbst wenn bisher die gegenseitigen Vorwürfe im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem Westen und Russland stünden, sei man vorangekommen. Er sei selbst „auch persönlich ein wenig stolz“, dass man dies hinbekommen habe. Er sei in engster Abstimmung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Während Scholz am Montag mit Biden zusammentrifft, wird Macron zu einem Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin erwartet. Ebenfalls am Montag bricht Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in die Ukraine auf. Sie ist dort unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj verabredet. RTRS – 04.02.22
- China: Das Wachstum des chinesischen Dienstleistungssektors hat sich im Januar angesichts anhaltender Coronavirus-Ausbrüche und einem Rückgang der Beschäftigung verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im vergangenen Monat auf 51,4 Punkte von 53,1 Punkten im Dezember und damit auf den niedrigsten Stand seit August, wie das Institut Markit und die Caixin-Gruppe am Montag unter Berufung auf ihre monatliche Unternehmensumfrage mitteilten. Er blieb über der 50-Punkte-Marke, ab der das Barometer Wachstum signalisiert. RTRS – 07.02.22
- Ukraine/Fitch: Fitch senkt ihren Ausblick für die Ukraine auf „stabil“ von „positiv“ und behält die Bonitätsnote „B“ bei. Die Ratingagentur erwartet eine „längere Phase erhöhter Spannungen und Risiken“. Das zugrunde gelegte Szenario gehe davon aus, dass ein umfassender militärischer Konflikt mit Russland vermieden werde. RTRS – 04.02.22.