Guten Tag liebe Leser,
nach der besorgniserregenden Entwicklung des chinesischen Immobilienunternehmens Evergrande im vergangenen Jahr (wir berichteten bereits im September) geht die tendenzielle Pleite des Unternehmens offenbar in die nächste Runde.
Handelsstopp bei Evergrande
Die hochverschuldete Immobilienfirma hat einen Handelsstopp an der Börse in Hongkong erwirkt.
Dieser erfolgte kurz vor der Fälligkeit eines Offshorebonds mit einem Volumen von mehr als zwei Milliarden Dollar am Mittwoch. Im Januar hatte der hochverschuldete Konzern eine Umstrukturierung angekündigt. Der zweitgrößte chinesische Immobilienentwickler hat Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar angehäuft. Zudem gibt es Spekulationen über weitere außerbilanzielle Schulden.
Evergrande hat 2021 mehrere reguläre Zinstermine verpasst. Anfang Dezember war eine Evergrande-Tochter sogar nach Ablauf einer 30-tägigen Nachfrist Zinsen schuldig geblieben. Die Ratingagenturen Fitch und S&P bewerteten dies als teilweisen Zahlungsausfall. Ob das Land nun eingreift bleibt abzuwarten.
(Quelle: Handelsblatt)
Aktiensplit bei Amazon: Aus 1 mach 20
Am 27.05.2022 bekommen Aktionäre für jede Amazon-Aktie 19 zusätzliche Aktien. Rein mathematisch betrachtet sollte das keinen Unterschied machen: Das ist als würde man einen 20 Euro-Schein gegen 20 Ein-Euro-Münzen tauschen. Die Brieftasche wird dann zwar etwas dicker, mehr Geld hat man trotzdem nicht. Dennoch könnte der Split mittelfristig eine positive Wirkung entfalten.
Die Aktie soll damit besser handelbar werden und für Kleinanleger greifbarer werden. Der ursprünglich hoch bepreiste Aktienkurs um die 2.800 US-Dollar liegt nach dem Split nun bei um die 140 US-Dollar, was die Einstiegsbarrieren verringen soll. Ein niedrigerer Kurs könnte auch zur Aufnahme in den US-amerikanischen Dow Jones Industrial Average führen. Sollte Amazon nach dem Split im Dow Jones landen, müssten alle ETFs, die den Index nachbilden, die Aktie zukaufen. Das sollte sich positiv auf den Kurs auswirken. Aber über die zuletzt magere Performance täuscht das dennoch nicht hinweg.
(Quelle: CAPinside)
Wir wünschen Ihnen eine frühlingshafte und sehr sonnige Woche.
Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
(Quelle: Goldmann Sachs)
Europa
- Volkswagen plant, in den nächsten fünf Jahren $7,1Mrd in Nordamerika zu investieren und dort bis 2030 25 neue Elektrofahrzeuge anzubieten. RTRS – 21.03.22
- Credit Suisse: Nach einer Reihe von Skandalen verlässt der Vize-Präsident des Verwaltungsrats, Severin Schwan, die Bank. RTRS – 21.03.22
- Banca Popolare di Sondrio habe die Genehmigung eines neuen Geschäftsplans aufgrund von Unsicherheiten wegen der Ukraine-Krise verschoben, solange man die potenzielle indirekte Auswirkungen der Krise analysiere. RTRS – 21.03.22
Nordamerika
- US-Notenbankchef Powell stellte in einer Rede am Montag ein aggressiveres Vorgehen zur Bekämpfung der „zu hohen Inflationsrate“ in Aussicht. Die Fed könnte somit den Leitzins bei den kommenden Sitzungen des Zentralbankrats auch teilweise um mehr als 25Bps erhöhen. HB – 21.03.22
- Ford gab bekannt, dass die Produktion in Europa aufgrund der Chipknappheit sowie des Konflikts in der Ukraine eingeschränkt werde. Zudem nimmt man momentan keine neuen Bestellungen für die in Valencia gefertigten Modelle S-Max und Galaxy entgegen. RTRS – 21.03.22
- Microsoft wird von der chinesischen Regierung aufgefordert, die Funktion für automatische Vorschläge seiner Suchmaschine Bing auszusetzen.
Asien/EM
- Russland/Ukraine: Das ukrainische Militär sagte am Dienstag, die Bewohner von Mariupol/Lviv/Kiew sollten sich auf einen wahllosen russischen Beschuss kritischer Infrastrukturen einstellen, da US-Präsident Joe Biden eine seiner bisher stärksten Warnungen herausgab, dass Moskau den Einsatz chemischer Waffen erwägt. RTRS – 22.03.22
- China/Eastern Airlines: Rettungskräfte in China durchkämmten am Dienstag dicht bewaldete Hänge, wobei die Hoffnung schwand, Überlebende der 132 Menschen an Bord eines Flugzeugs der China Eastern Airlines zu finden, das einen Tag zuvor in den Bergen im Süden von Guangxi abgestürzt war. RTRS – 22.03.22
- Alibaba: Alibaba erhöhte am Dienstag sein Aktienrückkaufprogramm auf 25 Milliarden US-Dollar, den größten Rückkaufplan aller Zeiten des E-Commerce-Riesen, um seine angeschlagenen Aktien zu stützen, während es die behördliche Kontrolle und Bedenken über ein verlangsamtes Wachstum abwehrt. RTRS – 22.03.22