InvestNews 17.05.2022
Guten Tag liebe Leser,
diese Woche gibt es wieder viel zu berichten in der Finanzwelt:
Ausstieg aus den Negativzinsen?
Als erste große Bank kündigt die ING Deutschland den Ausstieg aus den Negativzinsen an: In Deutschland sollen vom 1. Juli an Verwahrentgelte auf Giro- und Tagesgeldkonten erst ab einer Einlagenhöhe von 500.000 Euro berechnet werden.
Die Bank gibt damit nach eigenen Angaben die positive Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten und die zuversichtliche Markterwartung an ihre Kunden weiter. Der Schritt der ING setzt andere Geldhäuser unter Druck, ebenfalls in diese Richtung aktiv zu werden. Experten erwarten, dass die Europäische Zentralband (EZB) im Juli eine Zinswende einleiten wird. Derzeit liegt der Leitzins noch bei null Prozent. Der Einlagenzins, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB parken, beträgt sogar minus 0,5 Prozent.
Da die EZB noch keine offizielle Entscheidung getroffen hat, zögern andere Banken bisher noch. Sie begründen Verwahrentgelte von in der Regel 0,5 Prozent meist mit der Geldpolitik der EZB. Einige Geldhäuser haben ihre Minuszinsen für Privatkunden allerdings direkt an den negativen Einlagenzins der Notenbank gekoppelt, dies teils sogar vertraglich festgeschrieben. Die EZB hatte die Strafzinsen 2014 eingeführt, seit Herbst 2019 betragen sie minus 0,5 Prozent.
Noch ist die Zahl der Kreditinstitute groß, die Verwahrentgelte verlangen. Verivox registriert mit Blick auf die Preisaushänge derzeit 455 Geldhäuser mit Negativzinsen für Privatkunden. Bei neuen Kunden führen Kreditinstitute Negativzinsen über die Regelungen im Preisverzeichnis ein. Bei Bestandskunden versuchen sie, für die Erhebung von Verwahrentgelten eine explizite Zustimmung zu erhalten.
Verbraucherschützer glauben allerdings, dass Verwahrentgelte auf Giro- und Tagesgeldkonten grundsätzlich nicht erlaubt seien. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) klagt deshalb gegen mehrere Banken und hat vor Landgerichten auch teils bereits recht bekommen. Die Fälle gehen nun in die nächste Instanz.
(Quelle: Handelsblatt)
Das Aus für den iPod
Die innovative Erfindung Steve Jobs, der iPod, der dem Unternehmen 2001 zum Durchbruch verhalf, findet nun sein Produktionsstopp. Der Grund: Die komplette Produktpalette Apples vereint inzwischen die Fähigkeiten des iPods quasi „nebenbei“.
Nun beginnt das ausrangierte Gerät sein zweites Leben – bei Ebay. Die ersten Anbieter bezeichnen ihn bereits als Sammlerstück und rufen Preise von mehr als das Doppelte des ursprünglichen Verkaufspreises auf. Ein Anbieter stellte den iPod Classic der ersten Generation von 2001 für 20.000 Dollar auf der Verkaufsplattform ein. Allerdings: Bislang hat sich dafür noch kein Liebhaber gefunden.
Rote Zahlen im Depot: Diese Strategie hilft jetzt
Wie geht es Ihnen beim Blick in Ihr Depot?
Zu diesem Thema möchten wir Ihnen gerne einen Podcast von herMoney empfehlen.
Hier verraten drei Frauen sehr eindrucksvoll, was der Sinkflug an der Börse bei ihnen ausgelöst hat und mit welchen Tipps und Tricks es gelingt, trotz Marktschwankungen einen kühlen Kopf zu bewahren.
(Quelle: hermoney)
Eine entspannte Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- CVC: Das australische Logistikunternehmen Brambles teilte mit, es prüfe ein unaufgefordertes Übernahmeangebot der europäischen Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners, das in einem Bericht auf AUD20Mrd einschließlich Schulden festgesetzt wurde. RTRS – 16.05.22
- Credit Suisse stehe kurz vor einer Einigung mit dem Gouverneur von West Virginia, Jim Justice, über die $690 Mio., die sein Bergbauunternehmen Bluestone Resources den Kunden der Bank schuldet. RTRS – 16.05.22
- Vodafone/e&: Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Telekommunikationsunternehmen e& erwarb einen Anteil von 9,8% an Vodafone für $4,4 Mrd., nachdem es angekündigt hatte, in neue Märkte und Bereiche wie Finanztechnologie expandieren zu wollen. RTRS – 14.05.22
Nordamerika
- Loretta Mester, Präsidentin der Cleveland-Fed, sagte am Freitag, dass die Inflation für mehrere Monate fallen müsse, bevor man davon ausgehen kann, das der Höhepunkt erreicht sei. Zudem werde sie eine schnellere Zinserhöhungen unterstützen, sollten die Inflationsdaten keine Verbesserung zeigen. RTRS – 13.05.22
- Twitter: Elon Musk kündigte am Freitag an, die $44 Mrd. schwere Übernahme des Social-Media-Unternehmens vorübergehend auf Eis zu legen. Er erwarte, dass Twitter zuerst Daten über den Anteil seiner gefälschten Konten zur Verfügung stelle. Die Rechtsabteilung des Unternehmens wirf Musk hingegen vor, eine Vertraulichkeitsvereinbarung gebrochen zu haben, weil dieser zu viel über die Vorgehensweise von Twitter bei der Ermittlung automatisiert Accounts veröffentlicht haben soll.RTRS – 14.05.22 / RTRS – 15.05.22
- Tesla hat seine Pläne für den Markteintritt in Indien vorerst auf Eis gelegt, nachdem man sich mit der indischen Regierung nicht auf niedrigere Einfuhrzölle einigen konnte. RTRS – 13.05.22
Asien/EM
- Japan: Japans Großhandelspreise stiegen im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 10%, wie Daten am Montag zeigten, und stiegen damit mit einer Rekordrate, während die Ukraine-Krise und ein schwacher Yen die Kosten für Energie und Rohstoffe in die Höhe trieben. RTRS – 28.04.22
- Indien: Indien verbietet Weizenexporte, da die Hitzewelle die Ernte beeinträchtigt und die Inlandspreise steigen. RTRS – 28.04.22
- Südkorea: Südkoreas Zentralbankchef hält große Zinsschritte für möglich und erschüttert damit lokalen Anleihenmarkt. RTRS – 16.05.22