InvestNews 07.02.2023
Guten Tag liebe Leser,
hatten wir als Kinder nicht alle den Traum einmal im „Jumbo“ zu fliegen? Lange Zeit war Sie die Königin der Lüfte und das größte Passagierflugzeug der Welt. Nun geht eine Ära zu Ende. Hoffentlich können wir sie noch eine Weile in den Lüften sehen.
Das Ende eine Ära: Das Aus für den Boing-Jumbo 747
Die 747 ist das wohl berühmteste Flugzeug, das Boeing jemals herausgebracht hat. Ihr unverkennbares Markenzeichen ist der Buckel im vorderen Teil, der als Oberdeck fungiert. Sie wurde „Königin der Lüfte“ genannt oder einfach nur „Jumbo“. Sie nahm ihren Betrieb 1970 mit der heute nicht mehr existierenden Fluggesellschaft Pan Am auf, der erste Flug ging von New York nach London. Ihre Entwickler gingen als „Incredibles“ in die Boeing-Geschichte ein, weil es ihnen gelang, den Riesenflieger innerhalb sehr kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen.
Als die Pandemie die Luftfahrtbranche 2020 in eine historische Krise stürzte, steckte Boing bereits in großen Schwierigkeiten. Seit 2019 folgte beim US-Flugzeugbauer Boing ein herber Schlag nach dem anderen. Nach dem Absturz zweier Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max mit 346 Toten hatten Behörden in aller Welt im März 2019 Flugverbote für den Verkaufsschlager des US-Konzerns verhängt. Boing konnte neue Maschinen der Reihe 20 Monate lang nicht ausliefern und stoppte die Produktion. Airlines verlangten Schadenersatz, den Hersteller kostete das Desaster Milliarden – einschließlich einer Strafe von 2,5 Milliarden Dollar. Der damalige Konzernchef Dennis Muilenburg musste seinen Hut nehmen.
Die Corona-Krise erwischte Boeing dann besonders hart: Denn der Einbruch des Flugverkehrs traf besonders die Langstreckenverbindungen mit Großraumjets – ein Segment, in dem der US-Konzern seinem europäischen Rivalen immer noch voraus war. Boeing hat die Produktion nun auch in diesem Bereich stark zurückgefahren, weil Airlines bestellte Maschinen erst später abnehmen. Branchenvertreter erwarten, dass sich die Nachfrage auf der Langstrecke deutlich langsamer erholt als auf der Kurz- und Mittelstrecke.
Königin der Lüfte hat die besten Zeiten hinter sich
Nun liefert der Flugzeugbauer das letzte Exemplar seines Modells 747 aus. Er übergab den Jet in einer Zeremonie in seinem Werk in der Nähe von Seattle an Atlas Air, eine amerikanische Frachtfluglinie. Boeing hat die 747 mehr als ein halbes Jahrhundert produziert. Sie hatte damit eine längere Karriere als ihr wohl direktester Rivale der jüngeren Vergangenheit, der A380 von Airbus, der von 2003 bis 2021 gefertigt wurde. Airbus kommt kam allerdings weitaus besser durch die Krise. Zudem hat er auch kleinere Langstrecken-Flugzeuge im Angebot, den Airbus A321XLR, was Boing nicht bieten kann.
Die 747 wurde mehr und mehr als Frachter benutzt und kaum noch von Passagierfluglinien bestellt. Sie ist aber noch immer im Einsatz und wird zum Beispiel von der Lufthansa geflogen. Bis heute wurden 1574 Exemplare produziert. Zwei Maschinen des Typs muss Boeing aber noch immer ausliefern: Die „Air Force One“ für den amerikanischen Präsidenten. Sie wird uns damit noch ein bisschen erhalten bleiben.
(Quelle: FAZ, Produktion)
Eine schöne und endlich wieder sonnigere Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- Renault und Nissan geben am Montag Einzelheiten zu ihrer neu gestalteten Allianz bekannt und beantworten Fragen zum Geschäft mit Elektrofahrzeugen von Renault und zum Verkauf des größten Teils seiner Beteiligung an dem japanischen Autohersteller. RTRS – 06.02.23
- Die italienische National Cybersecurity Agency erklärte, dass Tausende von Computerservern von einem globalen Ransomware-Hacking-Angriff auf VMware ESXi-Servern angegriffen wurden, und warnte Organisationen, Maßnahmen zum Schutz ihrer Systeme zu ergreifen. RTRS – 06.02.23
- Banco BPM: Der Chef der Bank, Giuseppe Castagna, schloss am Samstag eine mögliche Übernahme von Monte dei Paschi di Siena aus und erklärte, dass die staatseigene Bank zu groß für eine Übernahme sei. RTRS – 04.02.23
Nordamerika
- FED: Die Kreditaufnahme auf dem Markt für Bundesmittel der Federal Reserve erreichte am 27. Januar mit $120Mrd den höchsten Tageswert seit 2016. Grund hierfür sei, dass einige Banken sich um Kredite bemühen, um ihre Liquidität zu verbessern und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen, während die Kunden auf der Suche nach einer höheren Rendite ihr Geld von Sparkonten abziehen. WSJ – 05.02.23
- Tesla hob die Preise für seinen Geländewagen Model Y in den USA an, nachdem das Unternehmen die Preise im letzten Monat senkte. Der Grundpreis für die Langstreckenversion des Model Y lag am Samstag bei $54.990 und damit $2.000 höher als Mitte Januar. WSJ – 04.02.23
- Meta: Nachdem die FTC versuchte, die Übernahme der beliebten Virtual-Reality-Fitness-App Supernatural durch Meta zu unterbinden, weißt eine richterliche Entscheidung die Gründe am Freitag zurück und gab das grüne Licht für die Transaktion. Die Sorge der FTC war, dass die Übernahme der Wettbewerb in der Virtual-Reality-Branche untergraben würde. WSJ – 05.02.23
Asien/EM
- Brasilien: Internen Quellen zufolge erwägt der neu gewählte Präsident Luiz Inacio Lula da Silva eine Erhöhung der Einkommenssteuerbefreiung für Arbeitnehmer. Die Verdienstgrenze soll von derzeit BRL1.903 auf BRL2.600 ($504) pro Monat angehoben werden. Mit der Idee würde Lula Teile seines Wahlversprechens erfüllen, die Befreiung auf bis zu BRL5.000 anzuheben, um das verfügbare Einkommen von Geringverdienern zu erhöhen. RTRS – 04.02.23
- Indonesiens Wirtschaft wuchs im Jahr 2022 um 5,31%, wie die Daten des Statistikamts am Montag zeigten. Dies stellte die beste jährliche Wachstumsrate seit 2013 dar und übertraf den Konsensus, der ein Wachstum von 5,29% prognostiziert hatte. Als Haupttreiber wurden höhere Konsumausgaben nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen sowie starke Rohstoffexporte genannt. RTRS – 06.02.23
- Taiwan: Ersten Prognosen zufolge gingen die Exporte im Januar den fünften Monat in Folge zurück. Laut einer Reuters-Umfrage sind die Exporte im Januar gegenüber dem Vorjahr um 20% zurückgegangen, eine schnellere Rate als der jährliche Rückgang von 12,1% im Dezember. RTRS – 06.02.23
(Quelle: GoldmanSachs)