ImmoNews der Woche
Guten Tag liebe Leser,
es ist einiges los auf dem Immobilienmarkt: Die Kreditzinsen steigen, die Immobilienpreise sind auf einem hohen Niveau. Trotzdem ist die Immobiliennachfrage bei 18 Prozent der Deutschen ungebrochen, wie eine Umfrage jüngst gezeigt hat.
Doch atemberaubenden Baupreise und eine Baubranche, die ihren Aufträgen kaum nachkommt, weil Personal und Material fehlen, sorgen für einen veränderten Markt.
Knappe Kalkulation bei Immobilienkauf
Im zweiten Quartal ist die Nachfrage nach Immobilien drastisch gesunken. Die Kaufinteressenten kalkulieren knapp, viele haben ihren Traum von einer eigenen Immobilie bereits aufgegeben – auch, weil die ursprünglich zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel längst nicht mehr ausreichen.
Immobilienangebot am Markt steigt deutlich
Die Immobilienpreise sinken weiter, die Zahl der offenen Verkaufsvorgänge nimmt zu. Im Jahresvergleich sind demnach 48 Prozent mehr Wohnungen im Angebot. Laut Value-Analyse sind aktuell 61 Prozent mehr Häuser zum Verkauf auf dem Markt bei weiterhin sinkenden Preisen.
Fazit: Der Kaufmarkt ist nach dem Wendepunkt weiterhin in Katerstimmung und geprägt von sinkenden Preisen, steigenden Verkaufsofferten und fallenden Transaktionen.
(Quelle: Haufe)
Mögliche Lösungen für den angeschlagenen Immobilienmarkt
Die Zeiten der großen Neubaukästen scheinen vorbei zu sein. Zu dem Umstand, dass Zinsen und Baukosten steigen, gesellt sich das Problem, dass Bauland immer knapper wird. Der Immobilienexperte Rainer Braun beobachtet den Markt kritisch. „Aus vielen Kommunen auf dem Land werden nur verlängerte Schlafzimmer der verhinderten Großstädter“, prognostiziert der für den Fall, dass nicht mehr Bauland ausgewiesen wird. Die Folgen dieser Politik: Die Menschen wandern aus den Städten ins Umland.
Wer schon aufs Land ziehen muss, will dann keine Wohnung mehr, sondern ein Haus. Ein Quadratmeter Wohnraum in einem Einfamilienhaus verursacht für Bau und Nutzung etwa zehn Prozent mehr CO2-Ausstoß als ein Quadratmeter Wohnraum in einem Geschossbau. Zudem wird noch mehr Fläche versiegelt, und viele pendeln mit dem Auto wieder in die Stadt zu ihrer Arbeitsstätte, zum Einkaufen oder ins Kino, denn dort, wo es Bauland auf dem Land gibt, ist das öffentliche Leben in der Regel mehr oder weniger tot. Das führt dann dazu, dass insgesamt betrachtet das Klima sogar mehr geschädigt wird, als es die Politik will.
Was braucht es, damit sich die momentane Lage schnell verbessert?
- mehr ausgewiesenes Bauland
- schnellere Baugenehmigungen
- vereinfachte Bauvorschriften
- ein „Immoscout“-Suchportal für Kommunen, damit verfügbares Bauland schneller gefunden werden kann
Fazit: Wenn auch die Käufer ihre Ansprüche etwas flexibler gestalten und sich z.B. mit kleineren Bauparzellen begnügen und vorhandenes Bauland transparenter angeboten würde, wären erste kleine Schritte mit großer Wirkung bereits getan.
(Quelle: Handelsblatt)