ImmoNews der Woche

Guten Tag liebe Leser:innen,

über den angespannten Wohnungsmarkt haben wir schon einige Male berichtet. Doch die Lage wird nicht besser – im Gegenteil, sie spitzt sich immer mehr zu. Dabei sind den Portalgiganten alle Mittel recht, und auch Makler und Vermieter ignorieren gerne das Datenschutzgesetz, welches genau vorschreibt, welche Informationen Mietinteressenten bei ihrer „Bewerbung“ preisgeben müssen und welche nicht. Doch Vorschriften und Realität gehen hier weit auseinander.

Von Immobilienportal-Abzocke und gläsernen Mietinteressenten

Dutzende Anfragen, zwei Einladungen zur Massenbesichtigung, am Ende doch keine Wohnung. Wer derzeit eine neue Wohnung sucht, braucht Ausdauer, Glück und oft auch einen gut gefüllten Geldbeutel. Premium-Modelle sollen den Interessenten helfen, schneller Erfolg zu haben. Doch dahinter steckt eine kalkulierte Kostenfalle.

Das Online-Portal Immoscout24, welches jeden Monat Millionen Suchanfragen abwickelt, bietet z.B. das Bezahlmodell „Mieter-Plus“ für 29,99 Euro im Monat an. Hierfür werden Zeit- und Sichtbarkeitsvorteile inkl. Bewerbungsmappe und Schufa-Bonitätsauskunft versprochen. Die Kostenfalle: Der Abonnent muss sich für 3 Monate binden und zahlt so rund 90 Euro! Immoscout24 schiebt als Grund für diese Laufzeit – die erst im letzten Jahr von 2 auf 3 Monate angehoben wurde – die durchschnittliche Wohnungssuchzeit vor. Was viele nicht wissen:

Das 14-tägige Widerrufsrecht allerdings gilt auch hier!

Dr. Rolf Bosse, Vorstand des Hamburger Mietervereins, bezeichnet dies als modernes Raubrittertum und fordert ein Entgegentreten des Gesetzgebers. Er prangert vor allem auch das Versprechen einer Bewerbermappe inkl. Schufa-Bonitätsauskunft an, denn:

Eine Schufa-Bonitätsauskunft muss der Mieter erst bei Vertragsunterzeichnung vorlegen!

Um den Kosten für Mietinteressenten entgegenzuwirken setzt Bosse auf ein Bestellerprinzip, so dass auch der Vermieter alle Kosten der Vermittlung tragen kann, ähnlich der Regelung bei Immobilienmaklern.

Die Reaktionen von Immoscout24 sind naturgemäß ausweichend und schönredend. Leider gibt ihnen der Erfolg (immer noch) Recht.

Auch fernab der Portale sieht es düster aus: Dort häufen sich Wohnungsangebote, die beim ersten Kontakt Selbstauskünfte, Schufa-Auskunft und Einkommensnachweis verlangen. Dieser „Datenstriptease“ setzt Wohnungssuchende weiter unter Druck. Nicht selten stehen sie mit einer dicken Bewerbungsmappe vor der Wohnungstüre oder werden schon vor der Bewerbung aufgrund ihrer „Vita“ gar nicht erst zur Besichtigung eingeladen.

Was diese ganzen Umstände bei den Wohnungssuchenden auslöst, kann man sich vermutlich nur im Entferntesten vorstellen.

Fazit: Das Glück liegt wie so oft bei denen, die das nötige Kleingeld besitzen und möglichst keiner „Randgruppe“ angehören. Das ist ein Diskriminierung par excellence!

(Quelle: Focus)

Leider können wir an den derzeitigen Umständen nichts ändern, aber die ImmoSister kann Ihnen immer seriös und hilfreich beratend zur Seite stehen, wenn Sie sich mit diesem Thema aktuell auseinandersetzen wollen oder sogar müssen.

Wir tun nicht nur das, was wir können – wir können auch das, was wir tun.

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