InvestNews 05.07.2022
Guten Tag liebe Leser,
Kinder sind unsere Zukunft!
Was aber passiert, wenn die Bevölkerung immer weiter schrumpft und überaltert?
In Deutschland liegt die Geburtenrate mit 1,5 Geburten pro Frau unter der sogenannten „Erhaltungsrate“ von 2,1, die es bräuchte, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. Auch in den USA liegt die Geburtenrate unter der Erhaltungsrate. In China beginnt die Bevölkerung in diesem Jahr sogar schon zu schrumpfen.
Null Bock auf Kinder: Die Baby-Lethargie der Millennials
Die Gründe für die Baby-Lethargie sind vielschichtig: Junge Menschen haben heute mehr Optionen im Leben, von der Karrieregestaltung bis hin zur persönlichen Lebensplanung. Das erhöht die Opportunitätskosten des Familienlebens. Auch das Bild der Ehe hat sich gewandelt und die Lebenshaltungskosten der Mittelschicht sind gestiegen. Doch so attraktiv das kinderlose Leben für viele Millennials erscheinen mag, es stellt die westlichen Gesellschaften vor ökonomische Herausforderungen.
Geringeres Wachstum, überforderte Sozialsysteme
Die Gefahr einer alternden und schlussendlich schrumpfenden Bevölkerung liegt vor allem in rückläufiger Wirtschaftsaktivität. Zusätzlich überlastet die Überalterung die sozialen Sicherungssysteme. In Deutschland klaffen bereits heute in der gesetzlichen Krankenkasse und in der Rentenversicherung milliardenschwere Finanzierungslücken auf. „Die guten Zeiten sind vorbei und die Menschen müssen für sich selber sorgen.“ Neu ist diese Erkenntnis nicht, doch so richtig begriffen scheint die Politik es noch nicht zu haben – oder warum haben wir in Deutschland noch immer keine kapitalgedeckte Altersvorsorge?
Crashen die Babyboomer den Aktienmarkt?
Durch ihren Renteneintritt werden die geburtenstarken Jahrgänge von 1946 bis 1964 von Netto-Aktienkäufern zu Nettoverkäufern. Vor allem in den USA, wo die Altersvorsorge vornehmlich auf Aktiensparplänen basiert, findet dadurch eine Verschiebung von Angebot und Nachfrage auf dem Aktienmarkt statt. Bereits heute sind 24 Prozent der Arbeitstätigen in den USA älter als 55 Jahre, laut dem Bureau of Labor Statistics.
Verschiedene Studien halten die Befürchtung einer verlorenen Dekade jedoch für übertrieben: Nicht alle Babyboomer gingen zur gleichen Zeit in den Ruhestand und die Lebenserwartung ist gestiegen. Deshalb müssten die Babyboomer ihre Portfolios über einen längeren Zeitraum hinweg strecken. Deswegen seien sie auch weiterhin auf das Wachstum ihrer Ersparnisse angewiesen und könnten aufgrund der Niedrigzinsen ihre Aktienquoten nicht signifikant senken. Zudem verkaufen auch viele Anleger im Alter nicht, sondern leben von ihren Dividenden.
Eine ungewisse Zukunft mit einem nahenden Ende?
Die Auswirkungen des demographischen Wandels sind schwer zu prognostizieren. So kann man heute nicht voraussagen, wie sich z.B. neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Robotics, Immigrationsströme und zunehmende ökonomische Inklusion auf die Märkte auswirken werden.
Als Anleger kann man an demographischen Trends zwar nichts ändern, sollte sich aber der Herausforderungen bewusst sein. In puncto Altersvorsorge sollte man sich nicht mehr auf die staatlichen Systeme verlassen, sondern soweit möglich selbst vorsorgen. Zudem ist auch nicht garantiert, dass die zukünftigen Renditen an den Kapitalmärkten denen der Vergangenheit entsprechen.
Fazit: Man sollte früh mit dem Investieren anfangen, länger und stärker auf Aktien setzen und sich ein berufliches Fähigkeitenspektrum aneignen, mit dem man auch im fortgeschrittenen Alter noch Geld verdienen kann. Sprechen Sie uns gerne an!
(Quelle: capinside)
Eine positiv gestimmte Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- SAS und ihre Piloten haben vereinbart, ihre Lohnverhandlungen bis Montag zu verlängern, in der Hoffnung, einen Streik abzuwenden. RTRS – 02.07.22
- Ryanair: Die spanischen Kabinenbesatzungen von Ryanair hat in diesen Monat zu weiteren 12 Streiktagen aufgerufen, sagten die Gewerkschaften USO und SITCPLA. Letzte Woche sagte Ryanair, dass weniger als 2% seiner Flüge von Streiks betroffen waren. BBG – 02.07.22
- Uniper: Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, seine Regierung setze die Gespräche über Hilfen für Uniper fort und signalisierte, dass während der Pandemie entwickelte Rettungsinstrumente zur Rettung großer Unternehmen wie Lufthansa wieder auf dem Tisch lägen. BBG – 03.07.22
Nordamerika
- Die US-Industrie hat ihr Wachstumstempo im Juni deutlich stärker gedrosselt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex sank auf 53,0 Punkten von 56,1 Punkten im Mai und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren, wie aus der am Freitag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. HB – 01.07.22
- Die Kryptobörse FTX hat sich eine Option zum Kauf von BlockFi für bis zu 240 Millionen Dollar gesichert. FT – 02.07.22
- Tesla lieferte wegen der Lockdowns in China von April bis Juni nach eigenen Angaben knapp 18% weniger Fahrzeuge aus als im ersten Quartal. Damit endete eine knapp zwei Jahre andauernde Serie von Quartalen mit Rekordauslieferungen. Zudem stellte das Kraftfahrbundesamt eine Softwarestörung beim Notrufsystem der Modelle 3 und Y fest. Insgesamt sind über 59.000 Fahrzeuge betroffen. RTRS – 02.07.22 / HB – 03.07.22
Asien/EM
- Russland: Nach wochenlangen Kämpfen haben russische Truppen nach eigener Darstellung die ostukrainische Bastion Lyssytschansk erobert und damit die Kontrolle über die gesamte Region Luhansk übernommen. Verteidigungsminister Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumte ein, dass sich die Streitkräfte seines Landes aus Lyssytschansk zurückgezogen haben. RTRS – 04.07.22
- Ukraine: Zum Wiederaufbau der Ukraine will die Europäische Investitionsbank ein ähnliches Hilfsprogramm wie schon in der Corona-Krise auflegen, dass bis zu €100 Mrd. aufbringen soll. Dazu schlägt die EIB einen EU-Ukraine Gateway Trust Fund vor, für den von Ländern der Europäischen Union und aus dem EU-Haushalt zunächst €20 Mrd. in Form von Zuschüssen, Darlehen und Garantien bereitgestellt werden sollen, wie aus einem von Reuters eingesehenen Dokument hervorgeht. RTRS – 04.07.22
- Mali: Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft hat ihre Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Mali aufgehoben. ECOWAS-Präsident Jean Claude Kassi Brou sagte bei einer Pressekonferenz, dass die Strafmaßnahmen mit sofortiger Wirkung beendet seien. RTRS – 04.07.22