InvestNews 06.04.2022

Guten Tag liebe Leser,

heute werfen wir einen Blick in Richtung US-Leitindex S&P 500. Hier ist der Technologiesektor derzeit mit knapp 30 Prozent mit Abstand der größte Sektor, gefolgt von der Gesundheits- und Konsumgüterbranche mit knapp 26 Prozent.

Das wird sich bald ändern. Denn die Indexanbieter S&P Dow Jones Indices und MSCI haben eine Reform angekündigt, wodurch die Dominanz der Tech-Aktien sinken wird.

Visa und Paypal bald keine Tech-Werte mehr

Zahlungsdienstleister, die derzeit als Tech-Firmen klassifiziert sind, sollen künftig dem Finanzsektor zugeordnet werden. Andere Tech-Unternehmen, die Outsourcing- oder Personalunterstützung anbieten, sollen als Industrieaktien klassifiziert werden, schreiben S&P Dow Jones Indices und MSCI in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Änderungen bedeuten, dass Unternehmen wie Visa, Paypal und Mastercard vom Tech- in den Finanzsektor wechseln werden. Der Inhalt des Index bleibt somit gleich, nur die Sektorengewichtung verändert sich.

(Quelle: Handelsblatt)

„Metalle sind das neue Rohöl“

Das jedenfalls sagt Benjamin Louvet, Fondsmanager des Ofi Financial Investment Precious Metlas Fund. Bei Lithium, Kobalt und Nickel erwartet er bis 2030 eine Preissteigerung von mehreren hundert Prozent.

Louvet kritisiert, dass europäische Staatenlenker unterschätzt haben, wie hoch der Metallbedarf in E-Fahrzeugen, Windturbinen, Solaranlagen und Wasserstoffanlagen sein wird. Europa müsse seine Beziehungen mit China, Afrika und Südamerika intensivieren. In China, wo fast die gesamte Staatsführung aus Ingenieuren bestehe, sei die Dimension des Rohstoffbedarfs viel früher erkannt worden.

CO2-arme Technologien wie Wind-, Solar-, Nuklear- und Wasserkraft, ohne die die Pariser Klimaziele nicht erreicht werden können, seien extrem metallintensiv. Auch Edelmetalle wie Silber (etwa zur Verbindung der Batterieboxen in E-Autos) werden in hohem Ausmaß gebraucht. „2019 hat die Automobilindustrie bis zu sieben Prozent der weltweiten Silberproduktion benötigt – und das bei einem E- und Hybridanteil am Fahrzeugmarkt von nur fünf Prozent. Um die Paris-Vertrags-Limits einzuhalten, müsste der Anteil bis 2030 auf 60 Prozent steigen. E-Mobilität wird ein echter Game Changer“, sagt Louvet.

Windkraft und Sonnenstrom

Silber zählt zu den Metallen, die auch für Sonnenstrom nötig sind. In einem Solarpaneel durchschnittlicher Größe befinden sich fünf Gramm davon. Jedes Jahr braucht man 3.142 Tonnen Silber (zwölf Prozent der globalen Produktion) für Solartechnologien. Bei Windkraft dürften insbesondere die Kupferreserven entscheidend werden: In einer Windturbine sind zwischen einer und fünf Tonnen des Rohstoffs verbaut.

Inflationärer Effekt

Die Energiewende werde durch die zu erwartenden Verteuerungen bei Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer stark inflationär wirken, so Louvet. Er kritisiert, dass die Staaten „die Energiewende falsch herum angegangen“ seien. Regierungen hätten das Angebot an fossilen Energien wie Kohle und Öl gedrosselt, aber nichts unternommen, um die Nachfrage zu senken. Momentan müsse man anerkennen, „dass wir noch immer Öl brauchen. Während man den Ausbau der Alternativenergien beschleunigt, müsse man „auf kurze Sicht unbedingt in den Ölsektor investieren“, warnt er vor drastischen Folgen. 

(Quelle: Fonds professionell)

Noch eine Nachricht in eigener Sache: Die Müller & Veith Investment GmbH hat sich dazu entschlossen vorerst, soweit möglich, auf alle Termine ausser Haus zu verzichten und online abzuhalten. Das ist unser Beitrag zu dem noch nicht verhängten Ölembargo.

Wir wünschen Ihnen eine gute ölfreie Woche.

Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH

Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte

(Quelle: Goldman Sachs)

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