InvestNews 06.12.2022
Guten Tag liebe Leser,
heute, am 6. Dezember, ist Nikolaustag! Alle Jahre kommt er wieder und bringt den Kindern Schokolade. Denn Schokolade macht Kinder glücklich. In der Welt der Erwachsenen sieht Glück ein wenig anders aus: So sind Frieden, Gesundheit oder auch ein guter Arbeitsplatz Wünsche, die gerade derzeit in den Fokus rücken. Die wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland lässt viele sorgenvoll in die Zukunft blicken, auch in Bezug auf den Arbeitsmarkt.
Babyboomer-Generation und Pensionswelle – düstere Zeiten für den deutschen Arbeitsmarkt
Deutschland steht vor einer riesigen Pensionswelle. Und das Problem sind nicht nur die geringen Geburtenraten. Durch die recht große Babyboomer-Generation trifft uns die demografische Krise schneller als andere Länder.
Nie zuvor in der deutschen Geschichte gab es so viele offene Stellen. Unternehmen aller Branchen haben Schwierigkeiten, Positionen zu besetzen – trotz drohender Rezession. Die Jobplattform Stepstone hatte im Oktober 2022 rund 70 Prozent mehr Jobangebote als vor Corona 2019. Wenn es keine Zuwanderer für den deutschen Arbeitsmarkt gibt, wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter bis 2035 um 7 Millionen sinken.
Deutschland – (k)ein attraktives Einwanderungsland?
Ein schnellerer Zugang zur Staatsbürgerschaft würde sich positiv auf die Arbeitsmarktintegration auswirken. Aber tatsächlich gibt es immer noch viel zu wenige Menschen, die sich überhaupt um den deutschen Pass bemühen. So müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass Deutschland weit weniger attraktiv ist für die begehrten Arbeitskräfte, als wir selbst mitunter wahrhaben wollen: Bei internationalen Expats lag Deutschland vor einigen Jahren noch im Mittelfeld, mittlerweile ist die Bundesrepublik auf die hinteren Ränge abgestürzt. Zu unfreundlich und digital zu weit hinterher, so das Urteil der internationalen Community. Hinzu kommen das Sprachproblem und die Bürokratie.
Fazit: Deutschland muss sich verändern, sonst werden die begehrten Arbeitskräfte auch in Zukunft nicht kommen.
(Quelle: Handelsblatt)
Eine schöne Nikolauswoche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- Renault und Nissan werden am Mittwoch auf eine Ankündigung des Deals zur Umstrukturierung ihrer Partnerschaft im Automobilbereich verzichten, da einige Differenzen noch zu überbrücken sind.RTRS – 03.12.22
- Volkswagen: Oliver Blume bereitet wohl eine Neuordnung der Firmenarchitektur vor. Kern solle eine neue Softwarestrategie sein, die das Unternehmen zukunftsfähig halten solle. HB – 05.12.22
- Credit Suisse: Investoren, darunter der Kronpriz von Saudi Arabien und Atlas Merchand Capital zeigten Interesse, mindestens $1Mrd in die neue Investmentbanking-Sparte der Credit Suisse zu investieren. Saudi National Bank hält bereits einen Anteil von 9,9% an der Bank. BBG – 05.12.22
Nordamerika
- Apple/Twitter: Elon Musk sagte, Apple habe die Werbung auf Twitter „vollständig wieder aufgenommen“, was einen sich zusammenbrauenden Krieg zwischen zwei der einflussreichsten Technologieunternehmen der Welt weiter deeskaliert. BBG – 04.12.22
- Öl: Das OPEC+ Kartell wird seine bis Ende Dezember gültige Fördermenge von rund 41,9 Millionen Barrel pro Tag auch im neuen Jahr beibehalten. Des weiteren verständigten sich die größten sieben Industriestaaten (G7) auf einen Preisdeckel für russisches Öl von 60 Dollar pro Barrel (rund 159 Liter), der heute in Kraft tritt. Mit dem Preisdeckel wird beispielsweise Reedereien und Versicherungen aus G7-Staaten das Geschäft mit russischem Öl verboten, wenn der Preis für die Ware über der Obergrenze liegt. Der Preisdeckel ist eine Ergänzung zum teilweisen Einfuhrstopp für russisches Öl in Europa. RTRS – 05.12.2022
- Dow Jones: Die Outperformance des Dow Jones Industrial Average gegenüber Nasdaq-Composite und S&P500 ist so stark wie seit fast einem Jahrhundert nicht mehr. Dies ist aufgrund des geringern Tech-Anteils im Dow Jones. YTD hat der Dow Jones 5,3% verloren, während der S&P500 und Nasdaq Compsite 15% resp. 27% verloren haben. WSJ – 04.12.2022
Asien/EM
- China: Am Wochenende kündigten weitere Städte in China Lockerungen der Covid-Maßnahmen an. So werden Behörden in Urumqi, der Stadt in der die aktuellen Proteste ihren Ursprung haben, ab heute Einkaufszentren, Märkte, Restaurants und andere Veranstaltungsorte wiedereröffnen. In Zhengzhou müssen keine COVID-Testergebnisse mehr vorgezeigt werden, um öffentliche Verkehrsmittel und Taxis zu nutzen sowie öffentliche Bereiche zu besuchen. RTRS – 04.12.22
- Die OPEC+ Staaten gaben bei einem virtuellen Treffen am Sonntag bekannt, an ihrer im Oktober beschlossenen Kürzung der Ölfördermengen festzuhalten. Die Entscheidung kam zwei Tage nachdem sich die G7-Staaten und Australien auf eine Preisobergrenze für russisches Öl von $60 pro Barrel geeinigt hatten. WSJ – 04.12.22
- Iran: Wie Vertreter der iranischen Justiz mitteilten, hat sich das Land entschieden die sogenannte „Moralpolizei“ abzuschaffen und zu überprüfen, ob mögliche Änderungen der Kopftuchpflicht für Frauen möglich sind. Präsident Ebrahim Raisi erklärte in einer Fernsehansprache, dass das islamische Recht in der Verfassung verankert sei, es aber flexible Möglichkeiten zur Anwendung dieses Rechts gebe. Unterdessen riefen Demonstranten am Sonntag zu einem landesweiten, dreitägigen Generalstreik auf. WSJ – 04.12.22
(Quelle: GoldmanSachs)