InvestNews 07.11.2023
Guten Tag liebe Leser:innen,
Armut in einem reichen Land wie Deutschland wird sicher anders definiert als in den sowieso schon ärmeren Ländern auf der Welt. Armut ist bei uns vor allem ein Ausdruck für gesellschaftlich ausgegrenzt zu sein, nicht dazuzugehören, sich wenig leisten zu können.
Armes Deutschland – Irrtum mit Vorsatz
Jedes Jahr – und so auch in 2023 – diagnostiziert die Hans-Böckler-Stiftung – ein Institut des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) – die Zunahme der Armut in Deutschland. Als arm definieren die Forscher all jene Menschen, deren „bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland beträgt“. Sie warnen jährlich vor sozialer Spaltung und einer Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinandergeht.
Doch: Der jährliche, in mildtätiger Absicht begangene Irrtum der Armutsforscher ist vorsätzlich, denn der Armutsbegriff des DGB ist zu statistisch und lässt keinen Aufwärtstrend zu.
Wer seriös über Armut in Deutschland sprechen möchte, darf folgende Fakten nicht außen vorlassen:
- Die Armutsdefinition ist schräg. Diese relative Größe sorgt dafür, dass die Armut niemals vergeht und mit dem Reichtum des Landes automatisch mitwächst.
- Es gibt einen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Armutsquote. Denn die Mehrzahl der Geflüchteten ist mittellos und steigt erst mit Zeitverzug in den Arbeitsmarkt ein
- Der Arbeitsanreiz wird durch eine großzügige Grundsicherung spürbar eingeschränkt. Beispiel geflüchtete Ukrainer in Deutschland: Die Beschäftigtenquote liegt mit 17 Prozent weit unter dem europäischen Durchschnitt. Der deutsche Sozialstaat produziert also selbst die prekären Verhältnisse, die der DGB dann beklagt.
- Im internationalen Vergleich leben in Deutschland die reichsten Armen der Welt.
- Überall da, wo die Sozialsysteme bereits überfordert sind, springt der Steuerzahler ein. Der Bundeszuschuss zur Rente stieg in den vergangenen Dekaden rasant.
- Der Schlüssel zu mehr Wohlstand ist nicht der Sozialstaat, sondern Bildung. Ein durchschnittlicher Akademiker verdient knapp 60.000 Euro pro Jahr in einer Vollzeitstelle, ein Nicht-Akademiker verdient im Schnitt 42.000 Euro.
- Mit der Wirtschaftskraft des Landes steigen die Bruttolöhne, auch dank der DGB-Einzelgewerkschaften. Diese Lohnentwicklung zeigt, dass Teilhabe funktioniert und dass sich Armut am besten durch Arbeit bekämpfen lässt.
Fazit: Zusätzliches Geld sollte nicht in den Ausbau des Sozialstaates, sondern in eine Bildungsoffensive gesteckt werden.
(Quelle: ThePioneer)
Paypal – Internet-Ikone mit Potential
Der Zahlungsanbieter PayPal ist eine Internet-Ikone. Wächst der Onlinehandel, wächst auch PayPal. So war es eine logische Konsequenz, dass die Aktie in den vergangenen 5 Jahren extremen Schwankungen unterlag: Mit dem Aufschwung des Online-Shoppings während der COVID-19-Pandemie und dem Hype um Technologieunternehmen erreichte die PayPal-Aktie im Juli 2021 ihren bisherigen Höchststand. Damals kostete das Papier mehr als 260 Euro.
Dann folgte ein rasanter Kursverfall: auf knapp über 55 Dollar – ein Minus von gut 82 Prozent.
PayPals größte Stärke dürfte das Vertrauen sein, das Kunden und Nutzer in den Zahlungsanbieter setzen. Trotz der Konkurrenz gelingt es PayPal weiterhin, sein Transaktionsvolumen zu steigern, was zum Teil auf die langjährige Kundenbindung zurückzuführen ist. PayPal, mit einer mehr als 20-jährigen Geschichte, hat sich besonders in den Anfangsjahren einen Ruf für die Reduzierung von Internetbetrug erarbeitet.
Eine Mehrheit von 38 Analysten rät inzwischen wieder zum Kauf der Aktie. Das durchschnittliche Kursziel für 2024 beträgt 81 US-Dollar – das wäre ein Plus von fast 57 Prozent gegenüber dem aktuellen Aktienkurs. Einige Analysten sehen die Aktie bald bei 126 US-Dollar – fast wie in alten Zeiten.
(Quelle: ThePioneer)
Wir wünschen Ihnen eine stimmungsvolle Woche und den Familien mit kleinen Kindern einen schönen Sankt-Martins-Zug. Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- Die UBS Group meldete einen Verlust in Höhe von $785Mio im dritten Quartal, nachdem sie $2,1Mrd an Ausgaben im Zusammenhang mit der Übernahme des gefallenen Rivalen Credit Suisse verbucht hatte. RTRS – 07.11.23
- Die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) plant, aufgrund sinkender Fluktuationsraten in Großbritannien bis zu 600 Arbeitsplätze zu reduzieren. RTRS – 07.11.23
- Partners Group befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen über eine mögliche Übernahme der Rosen Group. Das Ingenieursunternehmen spezialisiert sich auf Testverfahren für Öl und Gas. Die Besitzer von Rosen erwarten bis zu $4Mrd für den Konzern. BBG – 06.11.23
Nordamerika
- Meta hindert politische Kampagnen und Werbetreibende in anderen regulierten Branchen daran, seine neuen generativen KI-Werbeprodukte zu verwenden. RTRS – 07.11.23
- Intel hat eine geplante Investition in Vietnam zurückgestellt, die den Betrieb des Unternehmens dort fast verdoppelt haben könnte. RTRS – 07.11.23
- General Motors gab am Montag bekannt, dass sie die Produktion ihres vollständig autonomen Cruise Origin-Van vorübergehend einstellen will. RTRS – 07.11.23
Asien/EM
- Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte, das Land werde „taktische kleine Pausen“ im Kampf in Betracht ziehen, um die Einreise von Hilfsgütern oder den Abzug von Geiseln aus dem Gazastreifen zu erleichtern, lehnte jedoch trotz internationalen Drucks erneut Forderungen nach einem Waffenstillstand ab. RTRS – 07.11.23
- Die australische Zentralbank erhöhte am Dienstag die Zinssätze auf ein 12-Jahres-Hoch und beendete damit vier Monate stabiler Geldpolitik. Sie ließ jedoch offen, ob noch weitere Straffungen erforderlich sein würden, um die Inflation einzudämmen. Zum Abschluss ihrer geldpolitischen Sitzung im November erhöhte die Reserve Bank of Australia ihren Leitzins um 25Bps auf 4,35% und sagte, jüngste Daten deuteten darauf hin, dass die Gefahr bestehe, dass die Inflation länger höher bleiben werde. RTRS – 07.11.23
- Chinas Importe stiegen im Oktober unerwartet, während die Exporte schneller schrumpften. Zolldaten zeigten am Dienstag, dass die Exporte im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 6,4% schrumpften, schneller als der Rückgang um 6,2% im September und stärker als der erwartete Rückgang um 3,3%. Die Importe stiegen um 3,0% und übertrafen damit die Prognosen eines Rückgangs um 4,8% gegenüber einem Rückgang um 6,2% im September. RTRS – 07.11.23
(Quelle: Goldman Sachs)