InvestNews 10.01.2023
Guten Tag liebe Leser,
wir sind nach einer kurzen Verschnaufpause zurück und hoffen, dass Sie die Feiertage genossen haben, Zeit für sich und die Familie hatten und Kraft schöpfen konnten. Wir wünschen Ihnen allen ein frohes neues Jahr!
Nach dem turbulenten Jahr 2022 mit dem erschütternden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und Turbulenzen an der Börse starten wir heute mit einigen „Good News“ für 2023:
Gaspreis-/Strompreisbremse
Die Preisbremsen für Strom und Gas sollen die zu erwartenden Belastungen durch hohe Energiepreise abfedern. Für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs zahlen Haushalte einen gedeckelten Preis. Wer mehr als die 80 Prozent des Vorjahres verbraucht, muss für den restlichen Konsum den regulären Marktpreis bezahlen. Die Devise lautet also: Sparen. Die Preisbremsen treten offiziell im März in Kraft und wirken im gesamten Jahr 2023. Für Januar und Februar gibt es rückwirkend Entlastungen. Es ist zudem geplant, sie bis April 2024 zu verlängern.
Mehr Kindergeld
Von 2023 an erhalten Eltern für jedes Kind monatlich 250 Euro. Auch der Kinderzuschlag für Alleinerziehende und Familien mit kleinem Einkommen wird zum 1. Januar 2023 auf 250 Euro erhöht.
Rentenänderungen
Voraussichtlich ab Mitte 2023 dürften die Renten in Westdeutschland um 3,5 Prozent steigen, in Ostdeutschland um 4,2 Prozent. Wie hoch die persönliche Rente (einmal) ausfällt, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Entgeltpunkte oder Rentenpunkte während des Erwerbslebens gesammelt wurden. Ein Rentenpunkt kostet 2023 rund 788 mehr als im Vorjahr, nämlich 8.024 Euro. Für die BeitragszahlerInnen dürfte sich erstmal wenig ändern: Der Beitragssatz soll bis 2026 bei 18,6 Prozent stabil bleiben.
2023 soll außerdem, so der Plan der Bundesregierung, die sogenannte Aktienrente eingeführt werden. Dafür wird der Bund von 2023 an ein Darlehen in Höhe von zehn Milliarden Euro aufnehmen. Dieses Geld fließt in einen Fonds, der weltweit gestreut in Aktien investieren soll. Die Erträge sollen dann ab Mitte der 2030er-Jahre dazu beitragen, die gesetzliche Rentenversicherung zu stützen.
Steueränderungen
Freibeträge: Der Grundfreibetrag steigt zum 1. Januar um 561 Euro auf 10.908 Euro (Verheiratete: 21.816 Euro). Auf diesen Teil des Einkommens müssen keine Steuern gezahlt werden. Auch der Kinderfreibetrag wird angehoben: Um 404 Euro auf 6.024 Euro.
Der Sparer-Pauschbetrag steigt von 801 Euro auf 1000 Euro (Verheiratete: 2.000 Euro). Erträge, also Kursgewinne aus Verkäufen, Dividendenausschüttungen und Zinszahlungen, bis zu diesem Wert müssen nicht versteuert werden.
Homeoffice-Pauschale: Wer von Zuhause arbeitet – auch ohne häusliches Arbeitszimmer – kann pro Homeoffice-Tag (bis 210 Tage) 6 Euro geltend machen. Bis zu 1.260 Euro können so steuerlich geltend gemacht werden.
Von 2023 an kannst du die Rentenversicherungsbeiträge, komplett von der Steuer absetzen werden. Hintergrund: Künftig werden die Renten (stärker) besteuert, wenn sie ausgezahlt werden.
WohngeldPlus
Mit dem ab 01.01.2023 in Kraft tretenden neuen „WohngeldPlus“ erhalten mehr Menschen als bisher einen staatlichen Mietzuschuss. Mit 190 Euro bis 370 Euro monatlich wurde dieses zudem deutlich erhöht.
Das neue Bürgergeld
Zum Jahreswechsel wurde das bisherige Hartz-IV-System abgeschafft. Dieses bringt nicht nur eine finanzielle Erhöhung der Regelsätze mit sich. Arbeitslose sollen zukünftig besser betreut werden und der Vermittlungsvorrang fällt weg – es heißt nun: „Ausbildung vor Aushilfsjob“.
Midijob Verdienstgrenze steigt
Die Verdienstgrenze für Midijobs steigt zum 01. Januar 2023 von 1.600 Euro auf 2.000 Euro. ArbeitnehmerInnen mit niedrigem Einkommen müssen dadurch niedrigere Sozialversicherungsbeiträge bezahlen, es bleibt also mehr vom Bruttoeinkommen übrig.
(Quelle: hermoney.de)
Einen schwungvollen Jahresstart wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- Chiesi Farmaceutici gab am Sonntag bekannt, dass es den irischen Arzneimittelhersteller Amryt Pharma Plc, der aktuell Produkte und Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten entwickelt, kaufen werde. Die Transaktion habe einen Wert von $1,48Mrd. RTRS – 08.01.23
- Rheinmetall rechnet für 2022 trotz eines unerwartet geringen Wachstums einen Rekordgewinn. Das operative Ergebnis dürfte 2022 um mehr als 20% gestiegen sein. Der Konzernumsatz 2022 sei bereinigt um nicht fortgeführte Aktivitäten um 13% auf €6,4Mrd gewachsen. HB – 06.01.23
- UCB prognostiziert eine bereinigte Ebitda-Marge für das Geschäftsjahr 2022 im oberen Bereich von 21% bis 22%. Der erwartete Umsatz liegt bei €5,3Mrd bis €5,4Mrd. Dies sei auf die erfolgreiche Integration der jüngsten Akquisition sowie Kostendisziplin und kluge Ressourcenallokation zurückzuführen. BBG – 09.01.23
Nordamerika
- Anleihen gelten im Allgemeinen als krisensichere Anlage. Laut einer Analyse von Edward McQuarrie, einem Professor der Santa Clara University, war das Jahr 2022 jedoch das schlechteste Jahr aller Zeiten für US-Anleiheanleger. „Selbst wenn man 250 Jahre zurückgeht, kann man kein schlechteres Jahr als 2022 finden“, sagte er über den US-Anleihenmarkt. Langzeit US-Staatsanleihen hatten 2022 eine Rendite von -29,3%, somit weitaus schlechter als das zweitschlechteste Jahr 1980 mit -17,1%. CNBC – 07.01.2023
- Macy’s: Für die Kaufhauskette verlief die Weihnachtssaison durchwachsen. Das Unternehmen sagte, dass es an den wichtigen Tagen vor und nach Weihnachten zwar Kunden anlockte, aber eine laue Nachfrage verzeichnete. Der Umsatz wird daher im unteren bis mittleren Bereich ihrer bisherigen Spanne von $8,16Mrd bis $8,4Mrd erwartet. Zudem bekräftigte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das vierte Quartal von $1,47 bis $1,67 pro Aktie. WSJ – 06.01.2023
- Eisai / Biogen: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Freitag das Medikament Leqembi von Eisai und Biogen für die Behandlung von Menschen mit Alzheimer im Frühstadium zugelassen. Jedoch sind einer Mehrheit dieser Menschen bei Medicare versichert. Medicare gab bekannt, dass sie das Medikament nur bezahlen werden, wenn die Patienten an staatlich genehmigten klinischen Studien teilnehmen. Solche Studien sind jedoch weder im Gange noch geplant. WSJ – 07.01.2023
Asien/EM
- In Brasilien sind Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro in das Kongress-Gebäude, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast eingedrungen. Auf Video-Aufnahmen örtlicher Medien war zu sehen, wie mehrere Tausende Menschen in den Gebäuden in der Hauptstadt Brasilia Fenster einwarfen und Möbel zerstörten. Der neue Präsident Luiz Inacio Lula Silva macht seinen Vorgänger Bolsonaro dafür verantwortlich. Bolsonaro verurteilte die Ausschreitungen, wies aber zugleich die Anschuldigungen von Lula zurück. Medienberichten zufolge hatten die Sicherheitskräfte die Lage nach etwa drei Stunden wieder unter Kontrolle. Bolsonaro hatte die Stichwahl Ende Oktober knapp gegen Lula verloren. RTRS – 09.01.23
- Argentinien und China haben die Ausweitung eines Währungstauschabkommens formalisiert, das es dem südamerikanischen Land ermöglicht, seine erschöpften Devisenreserven zu erhöhen, sagte die argentinische Zentralbank am Sonntag. RTRS – 08.01.23
- Taiwan: In den letzten 24 Stunden sind 28 chinesische Flugzeuge in Taiwans Luftverteidigungszone eingedrungen, teilte das Verteidigungsministerium in Taipeh am Montag mit, nachdem China erklärt hatte, es habe weitere Übungen in der Nähe der Insel durchgeführt. RTRS – 09.01.23
(Quelle: GoldmanSachs)