InvestNews 21.03.2023
Guten Tag liebe Leser,
ein großer Wendepunkt der Kapitalmärkte jährt sich in diesen Tagen zum 20. Mal. Am 12. März 2003 war es, als der deutsche Blue-Chip-Index Dax tatsächlich bei einem Zählerstand von 2203 Punkten sein Tief des laufenden Jahrtausends ausbildete. Zwanzig Jahre ist das nun her. Und in diesem Zeitrahmen konnte man Vermögen machen, wenn man das Durchhaltevermögen dazu hatte.
Welcher Leitindex hat die beste 20-Jahresperformance?
Dax legt seit 2003 um 600 Prozent zu
Hätte ein Anleger genau den Tiefpunkt 2003 getroffen und wäre investiert geblieben, so hätte er sich tatsächlich über ein Kursplus von 600 Prozent freuen können.
Anleger, die zum Zeitpunkt der Jahrtausendwende dabei waren, traf der Fluch des schlechten Zeitpunkts: Bis heute betrüge das Plus nach mehr als 22 Jahren gerade mal 125 Prozent.
MDax hängt Dax deutlich ab
Der MDax notierte im März 2003 auf einem Jahrestief. Zwei Dekaden später ist der MDax bei einem Indexstand von über 29.000 Zählern angekommen – in der Spitze waren es 2021 sogar bereits über 36.000 Punkte. Für Anleger, die in der Börsenkrise vor zwanzig Jahren in die deutschen Nebenwerte investiert hätten, wäre damit also eine Verzehnfachung des Einsatzes – möglich gewesen.
Dow Jones und S&P 500 bleiben hinter Dax und MDax zurück
Wäre an der Wall Street mehr drin gewesen? Der viel zitierte Index Dow Jones kletterte in den vergangenen zwei Jahrzehnten von knapp 8000 auf über 33.600 Zähler – ein Plus von „lediglich“ 325 Prozent, das deutlich hinter Dax und MDax zurückbleibt. Auch im S&P 500 wäre überraschenderweise nicht viel mehr drin gewesen. Der Grund für die prozentuale Underperformance ist dabei vor allem im drastischeren Absturz in der Finanzmarktkrise zu suchen.
Nasdaq ist der große Gewinner
Dennoch gibt es einen US-Index, der sowohl Dax als auch MDax in den vergangenen zwei Dekaden abgehängt und so gut performt hat wie kein anderer Leitindex: Der Nasdaq! Nach dem Tieffall amerikanischer Technologieaktien vor rund 20 Jahren war im März 2003 die Bodenbildung gerade einige Monate abgeschlossen: Von einem Niveau bei 985 Punkten sollte das Leitbarometer der in zwanzig Jahren einmal wertvollsten Konzerne der Welt bis auf aktuell 12.300 Punkte durchstarten, ein Plus von fast 1200 Prozent, das in erster Linie durch den phänomenalen Aufstieg von Big Tech zustande kam.
Fazit: Langfristiges Investieren lohnt sich – alle ETF-Anleger hätten gewonnen.
(Quelle: Capinside)
Rheinmetall
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern feiert sein Debüt im deutschen Leitindex Dax. Sein Börsenwert hat sich binnen Jahresfrist fast verdoppelt, auf knapp elf Milliarden Euro. Rheinmetall ersetzt im Dax Fresenius Medical Care. Der Dialysekonzern steigt nach 24 Jahren in den Nebenwerteindex MDax ab.
Eine frühlingsfrohe Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
Europa
- UBS beschloss die Übernahme der Credit Suisse für CHF3Mrd oder CHF0,76 pro Aktie. Credit Suisse Aktionäre erhalten eine UBS Aktie für 22,48 Credit Suisse Aktien. BBG – 19.03.2023
- Adler legte die an Minderheitsaktionäre der Adler Real Estate zu zahlende Barabfindung für die Übertragung ihrer Anteile auf €8,76 je Aktie fest. BBG – 19.03.2023
- Virgin Media O2 prüft ein Übernahmeangebot von bis zu £3Mrd für den Breitbandanbieter Cityfibre. BBG – 18.03.2023
Nordamerika
- Meta Platforms startete am Freitag seinen Abonnementdienst in den USA, der es Facebook- und Instagram-Nutzern ermöglicht, für die Verifizierung zu bezahlen, ähnlich wie bei Twitter. Der Meta Verified Service wird den Nutzern ein blaues Abzeichen geben, nachdem sie ihre Konten mit einer Regierungs-ID verifizieren und wird $11,99 pro Monat im Web oder $14,99 pro Monat auf iOS- und Android-Systemen kosten. RTRS – 17.03.23
- Banken: Ein US-Beamter sagte am Sonntag, dass sich die Abflüsse von Einlagen, die viele regionale Banken nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank ins Taumeln brachten, verlangsamen und in einigen Fällen sogar umgekehrt hätten. Dies deutet darauf hin, dass einige Investoren glauben, die Krise sei eingedämmt. RTRS – 20.03.23
- SVB Financial Group, die insolvente Muttergesellschaft der Silicon Valley Bank, hat den Zugang zu ihren Finanzunterlagen verloren, nachdem die Bank von der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) unter Zwangsverwaltung gestellt wurde. Dies geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die am Sonntag in Manhattan eingereicht wurden. RTRS – 19.03.23
Asien/EM
- China: Wie offizielle Daten der Regierung zeigen, hat Russland Saudi-Arabien in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 als Chinas wichtigsten Öllieferanten überholt. Die Ölimporte aus Russland beliefen sich von Januar bis Februar auf insgesamt 15,68Mio Tonnen oder 1,94Mio Barrel pro Tag (bpd), was einem Anstieg von 23,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Einfuhren von saudischem Rohöl beliefen sich auf insgesamt 13,92MioTonnen, bzw. 1,72Mio bpd, gegenüber 1,81Mio bpd im Vorjahr. RTRS – 20.03.23
- Indonesien: Der Gouverneur der indonesischen Zentralbank, Perry Warjiyo, sicherte sich am Montag die Zustimmung eines wichtigen parlamentarischen Gremiums für seine Wiederernennung für eine zweite Amtszeit. Warjiyos fünfjährige Amtszeit als Chef der Bank Indonesia endet im Mai und er benötigt noch die volle Zustimmung des Parlaments, um wiederernannt zu werden. In der Sitzung kündigte er ebenfalls an, die Zentralbank würde ihr Inflationsziel mittelfristig auf eine Bandbreite von 1,5% bis 3,5% senken, verglichen mit dem aktuellen Ziel von 2% bis 4%. RTRS – 20.03.23
- Japans oberster Regierungssprecher sagte am Montag, das Bankensystem des Landes sei stabil und werde keine Ansteckung durch die Probleme des US-amerikanischen und europäischen Bankensektors erleben. Die Äußerungen erfolgten, nachdem Finanzminister Shunichi Suzuki Reportern gesagt hatte, die Regierung werde weiterhin „sorgfältig prüfen“, wie sich das Rettungsabkommen für die Credit Suisse auf den japanischen Finanzsektor auswirken werde. RTRS – 20.03.23
(Quelle: GoldmanSachs)