Summa Summarum 08.03.2021
Guten Tag liebe Leser,
in der letzten Woche ist es in Deutschland zu einer erneuten Bankenschließung gekommen, zu deren Geschäftsverlauf und Kunden uns spontan nur folgender Spruch „Gier frisst Hirn“ einfällt.
Die Bremer Greensill Bank (die Tochter eines australischen Konzerns) wurde von der Bafin wegen drohender Überschuldung geschlossen. Damit sind von einem Tag auf den anderen ca. 3,6 Millarden Euro Einlagen im Feuer. Beliebt war die Bank deshalb, weil Sie entgegen den Nullzins– oder Negativzinszeiten den Kunden ungewöhnlich hohe Zinsen anbot. Darauf fielen scheinbar nicht nur viele Privatkunden rein, sondern – nach Bericht der Kölnischen Rundschau – auch die Städte Osnabrück (mit ca. 14 Millionen Euro) und die Stadt Monheim am Rhein (mit ca. 38 Millionen Euro) rein. Jeder der Kunden wollte bestimt mal schlauer als der Markt sein und sicherte sich vielleicht die schwarze Null anstelle der marktüblichen -0,5% p.a. für größere Beträge. Jetzt dürfen wir gespannt sein, ob die viel versprochene private Einlagensicherung (die über das gesetzliche Mindestmaß von EUR 100.000 gem. den Schreiben des Bankenverbandes hinaus geht und für die Greensill Bank mit 75 Millionen Euro je Kunde beziffert wurde) hält. Denn für Bund, Länder und Kommunen gilt diese freiwillige Einlagensicherung der privaten Institute nicht mehr.
Den Kämmerern der beiden Kommunen (die hier bestimmt nur beispielhaft wegen der großen Summe genannt wurden) werden wohl einige schlaflose Nächte und mehr als unangenehme Fragen nicht erspart bleiben. Zum Glück bzw. zu Recht!
„Wenn Gier Hirn frisst“ sollten diese Personen umgehend aus Ihren Ämtern entfernt werden. Den vielen betroffenen Privatkunden ist es hoffentlich eine Lehre, es bei Spareinlagen nicht auf über dem Marktniveau liegenden Zinsschnäppchen zu verlassen.
Wer einem „sicheren“ Gewinn von „Null“ mit einen „möglichen Verlust von 100%“ eingeht, sollte sich dringend in die Beratung eines unabhängigen Beraters begeben. Dieser wird Investoren viel bessere Kapitalanagen mit deutlich besseren Chance-Risiko-Verhältnis empfehlen. Lassen Sie es also nicht so weit kommen und werden Sie vom „Sparer“ zum „Investor„.
Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH.
Und zum Schluß ein Blick auf die Kapitalmärkte:
(Quelle: Goldman Sachs)
Dax +0,6%; S&P 500 -0,3%; Eurostoxx 50 +0,8%, DJ 0,0%; Nikkei 225 -0,4%; Topix -0,1%; EUR/USD -0,5%; XBT/USD +2,4%
Europa
- Coronavirus: Der Impfstoff von Johnson & Johnson könnte noch im März für die EU zugelassen werden. Am 11. März werde die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) das Vakzin für die Verwendung in der EU überprüfen, sagte EMA-Vorstandschefin Christa Wirthumer-Hoche im österreichischen Sender ORF. „Wir erwarten eine positive Bewertung und dass die EU-Kommission die Zulassung schnell erteilt.“ Für eine Genehmigung des russischen Impfstoffs Sputnik V lägen hingegen noch keine ausreichenden Daten vor. SZ – 08.03.21 / Im Kampf gegen den Impfstoffmangel will sich die EU einem Zeitungsbericht zufolge Impfdosen von AstraZeneca aus den USA beschaffen. Die EU-Kommission wolle die Vereinigten Staaten bitten, die Ausfuhr von AstraZeneca-Impfstoff zu genehmigen, der in den USA produziert oder abgefüllt werde, berichtete die „Financial Times“. NTV – 08.03.21
- Indexveränderungen: Im SDAX kommt es zu weiteren Änderungen als zunächst geplant. So gibt es mit der SGL Carbon einen weiteren Aufsteiger, raus fällt im Gegenzug die Deutsche Beteiligungs AG. Die Deutsche Börse korrigierte damit am Samstag ihre Pressemitteilung vom vergangenen Mittwoch, als die für März anstehenden Index-Änderungen bekanntgegeben wurden. Alle anderen Wechsel in DAX , MDAX, SDAX oder TecDAX seien nicht betroffen. FNZ – 08.03.21
- Airbus hat im Februar Bestellungen über 92 Verkehrsflugzeuge verloren. Zugleich holte der europäische Hersteller aber Aufträge über 11 neue Jets herein, wie er am Freitagabend in Toulouse mitteilte. Die Auslieferung neuer Maschinen nahm nach einem schwachen Jahresstart etwas an Fahrt auf. Nach 21 Jets im Januar lieferte das Unternehmen im abgelaufenen Monat 32 Verkehrsflugzeuge aus. AI – 08.03.21 / Im Handelsstreit der EU mit den USA gibt es eine Entspannung. Der neue US-Präsident Joe Biden vereinbarte mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Aussetzung bestimmter Strafzölle. Diese wurden wechselseitig im Dauerzwist über Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing verhängt und liegen nun für zunächst vier Monate auf Eis. HB – 05.03.21
Nordamerika
- Der US-Senat stimmte am Wochenende Bidens $1,9Bio Corona-Konjunkturpaket zu. Dieses geht nun zurück zum Repräsentantenhaus zur erneuten Abstimmung, bevor es vom Präsident unterzeichnet werden kann. WSJ – 06.03.21
- General Electric steht laut WSJ kurz vor einem $30Mrd Deal, um die eigenen Flugzeugleasinggeschäfte mit der irischen AerCap zu kombinieren. RTRS – 08.03.21
- Microsofts Sicherheitslücke in einer Mailsoftware führte dazu, dass mehr als 20.000 US-Organisationen durch eine Hintertür im Programm kompromittiert wurden. RTRS – 05.03.21
- Disneyland, Stadien und andere Vergnügungsparks können nach der fast einjährigen Schließung der kalifornischen Gesundheitsbehörden zufolge ab 1. April wieder öffnen. RTRS – 06.03.21
Asien/EM
Die Börsen in Russland bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.
- China: Chinas Exportwirtschaft hat sich zu Jahresbeginn im Rekordtempo von der Corona-Krise erholt. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zogen im Januar und Februar überraschend stark um 60,6%yoy binnen Jahresfrist an, wie aus Zolldaten vom Sonntag hervorgeht. Dabei kommt den chinesischen Exporteuren zugute, dass sie viele Güter herstellen, die in der Corona-Pandemie weltweit gefragt sind – etwa Medizinausrüstung wie Schutzmasken oder Laptops. RTRS – 07.03.2021 / China habe es in seinem jüngsten Fünfjahresplan unterlassen ein Wirtschaftswachstumsziel festzulegen, um größere Unsicherheiten zu berücksichtigen und den politischen Entscheidungsträgern Raum zu geben, flexibler auf Änderungen zu reagieren, wie ein hochrangiger Regierungsbeamter am Montag mitteilte. RTRS – 08.03.2021
- Öl: Der Preis für ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent ist am Montag auf den höchsten Stand seit 14 Monaten. Der Preis zog um mehr als 2% an auf bis zu $71,38. Ein Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich ebenfalls um mehr als 2% auf bis zu $67,98 – der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren. Auslöser für den Preissprung waren Berichte aus Saudi-Arabien über einen Drohnenangriff auf eine Öl-Produktionsstätte, der die Furcht vor Liefer-Ausfällen nährt. Das Energieministerium des Königreichs erklärte, dass ein Lagertank in Ras Tanura an der Golfküste des Landes am Sonntag von einer Drohne angegriffen worden sei. Der Angriff sei aber abgewehrt worden, die Produktion wurde offenbar nicht beeinträchtigt. HB – 08.03.21