Summa Summarum 19.07.2021
Guten Tag liebe Leser,
viele befürchten es seit Jahren. Sind wir bereits in einer Immobilienblase? Die Immobilienpreise steigen – und nicht nur in Deutschland. Laut Berechnungen des Großmaklers Knight Frank steigen die Bewertungen weltweit so schnell wie seit 2006 nicht mehr. Das weckt neue Sorgen vor einer Immobilienblase. Die Gründe für den Kaufrausch sind laut einer Deloitte-Studie dabei weltweit bemerkenswert einheitlich: billige Hypotheken, der Wunsch nach mehr Platz nach der Pandemie, Anlagenotstand, Bevölkerungszuwachs in den Metropolen – und die Furcht vieler Käufer, dass sie jetzt zuschlagen müssen, weil sie sich den Hauskauf in einigen Jahren möglicherweise nicht mehr leisten können. Doch wie heiß ist der Markt weltweit gelaufen?
- In den USA liegt der mediane Hauspreis derzeit bei 350.000 Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren.
- In China greifen die Behörden in den Städten mit neuen Restriktionen bei der Ausgabe von Krediten zum Kauf von Immobilien in den Markt ein. So betrug die durchschnittliche Wartezeit auf eine Genehmigung für eine Hypothek im Juni in 72 Großstädten im Durchschnitt 50 Tage – ein Drittel länger als vor einem Jahr.
- In Großbritannien kostet eine Wohnung nun im nationalen Durchschnitt 246.000 Pfund, umgerechnet rund 287.000 Euro. In London liegt der Durchschnittspreis bei 510.000 Pfund. Hier stiegen die Preise im Jahresvergleich nur um 7,3 Prozent.
- In Deutschland sahen die Preissteigerungen im zweiten Quartal 2021 Rekordzuwächse mit einem Plus von 16,4 Prozent bei Eigentumswohnungen und 16,3 Prozent bei Einfamilienhäusern, so Daten des Immobilienspezialisten Value AG. Vor allem in den Metropolen fällt das Plus schmerzhaft aus: In Frankfurt verdoppelten sich die Preise für Eigentumswohnungen zwischen 2011 und 2020. Noch höhere Steigerungen verzeichnete Berlin: Eigentumswohnungen verteuerten sich um 148 Prozent, Einfamilienhäuser um 122 Prozent. Die teuerste Stadt in Deutschland bleibt jedoch München. Quadratmeterpreise von mehr als 10.000 Euro sind dort laut den Wirtschaftsforschern vom HWWI jetzt schon normal. (Quelle: Handelsblatt)
Einen sonnigen Start in die neue Woche wünscht Ihnen das Team der Müller & Veith Investment GmbH
Und zum Schluß einen Blick auf die Kapitalmärkte
(Quelle: Goldman Sachs)
Europa:
- Deutschland: Angaben von Angela Merkel zufolge wird das Finanzkabinett am Mittwoch ein Hilfspaket für die Opfer der Überschwemmungen beschließen. Finanzminister Scholz gab bereits an, dass Soforthilfen von mindestens €300Mio erforderlich sein. HB – 18.07.21
- Frankreich: Obwohl Präsident Macron noch im Dezember betont hatte, dass Kernenergie wegweisend für die französische Energiewende sei, vertagte er die Entscheidung über die Inbetriebnahme neuer Reaktoren vorerst. Das Thema gilt im Wahljahr als besonders sensibel. FT – 19.07.21
- Die LBBW erklärte, dass sie künftig keine neuen allgemeinen Unternehmensfinanzierungen mit Unternehmen, die neue Kohlekraftwerke bauen, abschließen werde. HB – 19.07.21
Nordamerika:
- US-Demokraten wollen im Infrastrukturpaket nicht mehr die Steuerbehörde stärken, nachdem es Widerstand der Republikaner gab. WSJ – 18.07.21
- Ein US-Berufungsgericht revidierte die Entscheidung eines niedrigeren Gerichts, welches zuvor die Vorschriften der CDC für Kreuzfahrschiffe ausgesetzt hatte. RTRS – 18.07.21 / WSJ – 18.08.21
- Ford ruft 775.000 Explorer SUVs weltweit zurück, nachdem es Probleme bei der Lenkung gab, welche zu sechs Verletzten in Nord Amerika geführt haben. RTRS – 16.07.21
Asien/EM:
Die Börsen in Ägypten, Kuwait, Saudi-Arabien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate und Japan bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.
- ÖL / OPEC+: Die großen Ölförderstaaten haben sich auf eine Anhebung ihrer Produktionsmengen von August an geeinigt. Zudem sollen die Förderquoten der in der OPEC zusammengeschlossenen Staaten und ihrer Partner wie Russland im Mai 2022 neu aufgeteilt werden. Die OPEC+-Staaten wollen die Fördermenge von August bis Dezember um zwei Millionen Barrel pro Tag steigern. RTRS – 18.07.21
- Japan / Olympia: Im Olympischen Dorf in Tokio gibt es den Organisatoren zufolge die ersten Infektionsfälle unter den Athleten. Zwei Sportler seien positiv getestet worden, teilen die Organisatoren mit. RTRS – 18.07.21