Summa Summarum 22.02.2022
Banken sollen „grüner“ werden
Guten Tag liebe Leser,
der Klimaschutz geht uns alle an.
Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) drängen Europas Großbanken zu mehr Tempo beim Thema Klimaschutz.
Die Aufseher setzen für jede Bank individuelle Kapitalpuffer fest, in denen bestimmte bankspezifische Risiken berücksichtigt werden. Zu diesen Parametern zählen u.a. Faktoren wie die Qualität des Risikomanagements eines Instituts und damit auch die Frage, wie gut Klimarisiken dabei berücksichtigt werden.
Der Vizechef der EZB forderte die Geldhäuser dazu auf, beim Risikomanagement „das volle Spektrum“ der ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente zu nutzen, etwa indem sie ihre Portfolios „strategisch neu ausrichten“, indem sie „qualitative Kreditkriterien anpassen“ und festlegen, wie groß ihr Risikoappetit mit Blick auf Klima- und Umweltrisiken ist. Auch sollen die Banken aus Sicht der EZB ihre Kunden aktiv dabei unterstützen, sich an Klima- und Umweltrisiken anzupassen oder diese abzuschwächen.
Bislang wird kein Institut den Vorstellungen des Leitfadens, den die Aufsicht 2020 veröffentlich hatte, gerecht. Sie müssen deshalb Aktionspläne einreichen, wie sie sich verbessern wollen.
Eine „Übung, um zu lernen“
Dass die EZB-Bankenaufseher die qualitativen Aspekte beim Umgang der Banken mit Umweltrisiken stärker in den Vordergrund stellen als die potenziellen ökonomischen Folgen des Klimawandels, dürfte auch der Not geschuldet sein: Für Banken wie für die Aufseher ist es sehr schwer, Schäden aus dem Klimawandel zu quantifizieren. Hinzu kommt: Erste Erfahrungen aus Großbritannien deuten darauf hin, dass die Klima-Stressszenarien nicht unbedingt massive ökonomische Drohrisiken offenlegen. Die erste Runde des Klima-Stresstests der britischen Aufsicht PRA habe nur geringe Auswirkungen auf das Eigenkapital der Banken gezeigt, sagten mit dem Sachverhalt vertraute Personen dem Handelsblatt.
Was ist ein „grüner“ Kredit?
Dass es für Banken und Aufseher so schwierig ist, Umweltrisiken zu messen, liegt auch daran, dass die dafür nötigen Daten fehlen. Das zeigen insbesondere die Schwierigkeiten der Geldhäuser mit der „Green Asset Ratio“, die die Nachhaltigkeit der Portfolios vergleichbarer machen soll: Die europäischen Banken müssen künftig – spätestens ab dem Jahr 2024 – darstellen, wie groß der Anteil ihrer „grünen“ Finanzierungen im Kreditbuch ist.
Welche Kredite als „grün“ eingestuft werden können, bestimmt die EU-Taxonomie für Nachhaltigkeit, allerdings in einer relativ abstrakten Form. Als „grün“ gelten demnach Unternehmen mit Aktivitäten, die einem von sechs Nachhaltigkeitszielen der EU dienen. Dazu zählt etwa der Klimaschutz, die Anpassung an den Klimawandel oder der Schutz der Ökosysteme.
(Quelle: Handelsblatt)
Wir wünschen Ihnen einen nicht zu stürmischen Wochenstart.
Ihr Team der Müller & Veith Investment GmbH
Zum Schluss ein Blick auf die Kapitalmärkte
(Quelle: Goldman Sachs)
Europa
- Die Credit Suisse wies Vorwürfe des Fehlverhaltens „nachdrücklich zurück“, nachdem Dutzende von Medien Ergebnisse veröffentlicht hatten, die ein Datenleck zu Tausenden von Konten, die dort in den vergangenen Jahrzehnten geführt wurden. bekannt machten. RTRS – 20.02.22
- Telecom Italia tat eine Plan, an dem der neue Vorstandsvorsitzende Pietro Labriola arbeitet, als „unbegründet und schädlich für die Gruppe“, ab. RTRS – 20.02.22
- Lotus plant einen milliardenschweren Börsengang und das Unternehmen spricht mit potenziellen Investoren, berichtete The Times. RTRS – 20.02.22
Nordamerika
- US-Präsident Biden und der russische Präsident Putin haben sich auf ein Gipfeltreffen über die Ukraine-Krise geeinigt. Biden habe dem Treffen „grundsätzlich“ unter der Bedingung zugestimmt, dass es nicht zu einer Invasion Russlands in der Ukraine komme. RTRS – 21.02.22
- Pfizer / BioNtech: Eines „WSJ“-Artikels zufolge verzögert sich die Zulassung des Covid-Impfstoffs für Kinder unter fünf Jahren, da zwei Dosen nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante wirken. Zudem prüft die US-FDA, die Verabreichung einer zweiten Covid-Auffrischungsimpfung für den kommenden Herbst zu genehmigen. RTRS – 18.02.22 / WSJ – 19.02.22
- General Electric warnt, dass die Lieferengpässe und die erhöhte Inflation in Kombination mit dem Arbeitskräftemangel, die Ergebnisse für die erste Hälfte des Jahres belasten werden. WSJ – 18.02.22
Asien/EM
- Ukraine: US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich nach Angaben der USA und Frankreichs grundsätzlich auf ein Gipfeltreffen über die Ukraine-Krise verständigt. Das Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron teilte am Montag mit, er habe beiden Staatsoberhäuptern einen Gipfel über „Sicherheit und strategische Stabilität in Europa“ vorgeschlagen. RTRS – 21.02.22 / Ungeachtet westlicher Warnungen vor harten Sanktionen bleibt Russland im Konflikt um die Ukraine unnachgiebig. Belarus kündigte am Sonntag an, dass ein Manöver mit russischen Truppen verlängert werde. Ursprünglich sollte das Großmanöver am Sonntag enden. Nach Nato-Angaben sind rund 30.000 russische Soldaten in Belarus stationiert, das an den Norden der Ukraine grenzt. RTRS – 21.02.22
- Iran: Mitten in einer kritischen Phase der Verhandlungen über das internationale Atomabkommen stellt das iranische Parlament Bedingungen für eine Rückkehr zum Atomabkommen. 250 der insgesamt 290 Parlamentarier fordern nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna in einem am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Brief eine Aufhebung sämtlicher Sanktionen gegen das Land. RTRS – 21.02.22
- Dominikanische Republik: Die Dominikanische Republik hat zum Stopp der illegalen Einwanderung aus Haiti mit dem Bau einer Mauer entlang der gemeinsamen Grenze begonnen.RTRS – 21.02.22